Dieses Blog durchsuchen

Mittwoch, 2. November 2022

Lepetane - Stolac (Bosnien-Herzegowina)

Der Morgen um kurz nach 6 Uhr in Lepatane.
Während ich mein 1. Zigarettchen geraucht habe, habe ich auf der Fahrerseite hinter der Kabine eine recht große Libelle entdeckt, die da zerquetscht zwischen Kabine und Kabelstrang eingeklemmt war.
Ich hab das Viech, das für mich definitiv tot war, am Flügel da raus gezerrt und plötzlich fing es wieder an zu flappern, zwar ein bisschen benommen, aber es sah eigentlich noch recht gut aus. Ich habe es dann mit dem Stöckchen vorsichtig in den nächsten Baum gesetzt. Vielleicht erholt es sich ja wieder.
Kurz nach 8 Uhr ging es dann los in Richtung Fähre.
Die Fährüberfahrt war mit 5 Euro günstig, weil der Ticketverkäufer wohl einen Fehler gemacht hat. Ich hatte ihm das Auto gezeigt und er hat mir das Ticket so übergeben. Als wir dann auf die Fähre gefahren sind meinte der Ticketkontrolleur, dass wir mit dem Wohnmobil eigentlich 10,50 € bezahlen müssten, hat uns dann aber draufgewunken.
Die nächsten 20 km auf der Küstenstraße, die wir vom letzten Jahr schon kannten, machten nicht wirklich Spaß. Da ist viel zu viel Verkehr und die Chaotenfahrer hier machen das nicht besser.
Wir sind dann auf die E65 in Richtung Trebinje (Bosnien-Herzegowina) gefahren. Wir hatten ja gestern in Montenegro noch für 1,65 €/L getankt und wollten vor der Grenze die verbrauchten 6 Liter noch auffüllen. Das war aber nichts, weil auf der ganzen Strecke keine einzige Tankstelle mehr kam.
Um 09.21 Uhr waren wir hier am Grenzübergang und es war mal wieder gar nichts los, so dass wir in wenigen Minuten in nun dem 8. (Aus-) Land auf unserer Reise waren.

Die weitere Straße in Richtung Trebinje und Ljubinje ist sehr gut ausgebaut und kam deshalb unserer fehlenden Kabinenschraube sehr entgegen.
Längere Zeit fährt man an diesem künstlichen Bewässerungskanal entlang, wo es alle paar hundert Meter diese Wasserräder gibt, die das Wasser in die Rinnen zu den Feldern schaufeln.
Ansonsten erinnerte die Strecke eher an die Walachei. Nur halbverfallene Dörfer und ein bisschen Landwirtschaft, sonst das weite Nichts.
An dieser Klosteranlage haben wir mal kurz gestoppt und einen kleinen Rundgang gemacht.



Es gehört, wie das Kloster Ostrog, irgendwie zu den Klöstern des heiligen Basil. Wen die Geschichte interessiert, kann das hier nachlesen. Ihr müsst halt die Brille aufsetzen.
Danach ging es weiter in Richtung Mostar. Das Tal ist hier richtig breit und man sieht das Gebirge immer nur in einiger Entfernung. 

Wie man auf den Bildern sieht, kündigt sich langsam ein Wetterumschwung an. Solche Fähnchenwolken hatten wir seit Wochen nicht mehr und für Freitag ist Regen angesagt, aber irgendwann wird es uns halt wieder mal erwischen.
Entlang der Straße standen überall die Bauern und versuchten ihre Zwiebeln und den Knoblauch loszuwerden.
Wir wären eigentlich bis Mostar durchgefahren, haben aber bei der Google-Suche gesehen, dass sie dort für einen einfachen Stellplatz 35 Euro verlangen. Das ist ein Preis, den ich aus Überzeugung nicht bezahle. Ca. 30 km vor Mostar haben wir an einer Abzweigung ein Schild zu einem Auto-Camp gesehen und sind da mal hingefahren.
Als wir da ankamen stand noch ein Engländer hier, der später weggefahren ist und hat uns erzählt, dass heute Morgen genauso ein Fahrzeug, wie wir es haben, hier weggefahren ist. Durch weitere Nachfragen konnten wir das klären. Es war wieder der Blaue, mit dem wir uns in Shkodra getroffen hatten und den wir auch gestern noch mal im Vorbeifahren gesehen hatten.
Hier stehen wir jetzt für 15 Euro. Zur Begrüßung gab es am Mittag gleich mal einen Schnaps und die Übernachtung mit Strom,Dusche, Waschmaschine ... kostet 15 Euro.

Irgendwie fliegt hier aber irgendwelches Stechzeug rum. Ich habe mir vorhin eine lange Hose angezogen, weil es überall juckt. 

Davon waren wir bisher weitestgehend verschont aber mit dem Bach daneben, lässt sich das wohl nicht vermeiden.

Jetzt geht es morgen früh nach Mostar. Dort wollen wir einen Spaziergang durch die Altstadt machen, dann aber die Stadt wieder verlassen und uns die teure Übernachtung sparen.

Ps: Und was ich vergessen habe. Wir haben natürlich keine SIM-Karte für Bosnien-Herzegowina aber hier auf dem Platz ein recht gutes WLAN, deshalb konnte ich den Blog heute auch ohne Datenvolumen im Handy schreiben.


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen