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Freitag, 23. September 2022

Lacul Vidra - Văratici

Heute wird der Blog etwas länger mit vielen Bildern, so dass ihr am Besten nur anfangt zu lesen, wenn ihr etwas Zeit habt, zumal ich einiges von gestern berichtigen muss.

Nachdem ich den Blog gestern geschrieben hatte, kam die nächste Regenwand über den See. Hier war sie noch ein Stück weg, war aber wenige Minuten später bei uns.

Es gab dann einen witzigen Regenbogen, den man nur links und rechts auf dem Wald richtig kräftig sieht, im Himmel war davon fast nichts zu sehen.
Heute Morgen um 7 Uhr sah es dann so aus. Man wusste noch nicht recht, was das geben soll, weil ja immerhin an manchen Stellen die Sonne auf die Berge schien. Insgesamt war es bei 1 Grad Plus allerdings eher trostlos und so langsam kam ein bisschen Frust bei mir wegen des Wetters auf.

Wir sind dann gegen 9 Uhr losgefahren und zunächst mal wieder die 8 km zurück bis zum Abzweig der 67c bei Lotrului. Die Straße geht dann als 67c/7a in Richtung Petroșani. Auf dem kurzen Stück kommt man an dieser Kapelle vorbei, die man von der Straße aus gar nicht sieht und auf die nur ein Hinweisschild aufmerksam macht. Vor der Kapelle ist eine Steinbrücke direkt am Bach, wo man auch wunderbar übernachten hätte können.

Ca. 2 km nach der Kapelle zweigt die 67c dann in Richtung Novaci ab und das war ja unser eigentliches Ziel. Das Wetter war, wie man sieht, bescheiden und ab und zu blitzten einige schneebedeckte Bergkuppen durch die Suppe.
Wir habe mehrfach gesagt, dass das bei blauem Himmel eine wirklich tolle Strecke wäre mit den frischgepuderten Bäumen aber es soll wohl nicht sein.
Entlang der Strecke waren überall Bauern damit beschäftigt, ihre Kühe und Schafe zusammenzutreiben. Mit dem Wintereinbruch wird das Viechzeug wohl in tiefere Gefilde gebracht.
Je höher wir kamen desto weißer wurde es um uns rum und umso schmerzlicher haben wir den blauen Himmel vermisst.


Hier bei ca. 1800 Metern Höhe war die Fahrbahn noch frei und nun wussten wir auch, wo die schönen Bilder der Transalpina im Internet herkommen. Hier, oberhalb der Baumgrenze, sah man die Serpentinen richtig gut.
Wir waren da komplett neben der Spur, weil wir gestern der Meinung waren, wir hätten die Transalpina bereits überquert, als wir bei Lotrului zum See abgebogen sind.
Wir dachten, es geht von hier aus nur noch bergab bis Novaci. Genau das Gegenteil war der Fall. Erst ab Lotrului geht es richtig nach oben auf ca. 2200 Meter.

Hier bei ca. 2000 Meter hatten wir dann -1 Grad und eine völlig vereiste Fahrbahn. Als ich an der Steigung anhalten musste, weil C. mal wieder eine Foto machen wollte, kam ich nur mit Allrad wieder weg.



Wir waren ja schon froh, dass man von den umliegenden Bergen etwas gesehen hat und wir nicht nur in den Wolken rumgefahren sind. Es hatte schon etwas mystisches und es hat richtig Spaß gemacht, da rumzufahren.

Und dann blitzten an den ersten Stellen ein paar Sonnenstrahlen durch...


...und als wir über die Passhöhe kamen, blauer Himmel und richtig schöner Sonnenschein.

Richtung Gebirge hingen die Wolken noch drin aber vor uns war alles blau. 
Wenn man eine Woche lang nur grauen Himmel gesehen hat, hebt das die Stimmung deutlich.

Bis wir hier in Novaci auf ca. 400 Metern Höhe waren, hatten wir bereits 13 Grad und in der Sonne war es richtig warm.
Hinter Novaci ging es weiter auf der 67 in Richtung Horezu. Ich mag die großen Straßen ja nicht, weil die LKW-Fahrer hier wir die Bekloppten unterwegs sind, aber dieses Stück wurde im Reiseführer explizit als schön beschrieben. 
Ok, es führte durch nette Dörfchen mit den Brunnen an den Straßen aber das hat man in der Provinz auch und wird nicht in der Ortschaft von einem LKW mit 90 Sachen überholt.

Horezu ist bekannt für Töpferkunst und da gibt es unzählige Stände an den Straßen mit irgendwelchem Kram, der zu 90% aus China kommen dürfte.

Natürlich haben wir kurz angehalten und uns die Stände angeschaut. Es war aber überwiegend nur Kitsch und Tand.
Wir sind dann am Ortsende zum Kloster Horezu abgebogen. Hier in der Gegend gibt es unzählige Klöster auf dichtem Raum und wir wollten uns zumindest einige davon anschauen.
Hier auf dem Schild steht jetzt mal wieder Hurezi, der Ort heißt in der Karte Horezu, aber das ist hier oft so, dass man verschiedene Schreibweisen hat. 

Es war bis 1862 ein Männerkloster. Dann wurden die Männer vertrieben und seither sind die Feministinnen hier zu Gange.

In dieser Kirche gibt es laut Reiseführer einen prunkvollen Altar. Leider war sie abgeschlossen, so dass wir nicht reinkamen.


Nach der Besichtigung sind wir zurück zur 67 und dann einige Kilometer später erneut abgebogen und am Kloster Bistrița vorbei ....
... die Serpentinen hoch zum Kloster....
....Arnota gefahren.
Im Reiseführer stand, dass man das Auto unten stehen lassen soll, weil die Serpentinenstraße da hoch sehr schlecht sei.
Das hätte bedeutet, 4 km steil bergauf den Serpentinen entlang nachzulaufen und das kommt nicht in Frage.

Vermutlich hatte der Reiseführerschreiberling eine Weißware weil für unseren Ogli war das eine Top-Straße. Einfach Schotter mit ein paar Löchern aber problemlos zu befahren.
Die Klöster, die wir heute gesehen haben, sind alle in einem Top-Zustand. Offensichtlich wird hier noch viel Geld für den Erhalt der Anlagen investiert.



Nach der Besichtigung vom Kloster Arnota sind wir wieder ins Tal und in Richtung der Hauptstraße 67 gefahren. Der Kurvenspiegel hatte es C. angetan, da musste noch ein Foto mit rein.
Wenige Kilometer von der 67 haben wir kurz hinter Bistrița diesen Gemeindeplatz gefunden, wo man in einer gepflegten Grünanlage direkt am Bach stehen kann. 

Hier werden wir heute übernachten und morgen dann auf die Tranfagarasan fahren. Es hat jetzt zwar gerade wieder ein paar Tropfen geregnet aber den halben Tag mit der Sonne nimmt uns niemand mehr.

Und nun nochmal zur Klarstellung:

Die Transalpina ist absolut sehenswert. Das richtig schöne Stück liegt zwischen Novaci und Lotrulei und nicht zwischen Mühlbach und Lotrulei. Wenn wir das gestern schon gewusst hätten, wären wir wahrscheinlich noch ein Stück weiter gefahren, wobei unser Übernachtungsplatz am See ja wirklich schön war.

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