Văratici - Albota Trout Farm

Gestern Abend hat ein Schafhirte noch seine Herde über den Platz gejagt. Ca. 2 Stunden später kamen die Schafe zurück (natürlich mit dem Hirten) und heute Morgen um 7 Uhr lief er schon wieder durch. Jetzt wissen wir zumindest, wo die dunklen Böllchen im Gras, die hier überall zwischen den Hundehaufen rumliegen, herkommen.

Ja und dann heute Morgen endlich der lang ersehnte wolkenlose Himmel. Es war zwar ziemlich frisch. Die Motorhaube war mit einer Eisschicht überzogen aber was juckt das, wenn man schönes Wetter hat.

Wir sind kurz nach 9 Uhr losgefahren und sind nach einigen Kilometern wieder auf die 67 in Richtung Argisch abgebogen.

Auf der Straße war für einen Samstag richtig viel Verkehr und zwar in beide Richtungen. Da hatten wir noch keine Ahnung, was die Rumänen am Samstag alle auf der Straße wollen aber das sollten wir im Laufe des Tages noch erfahren.

Trotz des vielen Autoverkehrs gibt es immer wieder auch gemütliche Fuhrwerke auf der Straße.

Unterwegs gibt es immer wieder auch schöne Kirchen, bei denen wir ab und zu anhalten. Ich kann euch aber beim besten Willen nicht sagen, in welchem Ort diese ....

....oder diese stand. Wenn es für jemand ganz wichtig wäre, könnte ich es eventuell über die Google-Zeitachse ausfindig machen.

Gegen 11.30 Uhr waren wir in Argisch, einer der ältesten Städte in Rumänien.

Die Sehenswürdigkeit hier ist die Kathedrale  Curtea de Argeș, die auf alten Klostermauern steht und in der viele Mitglieder der rumänischen Königsfamilie bestattet sind.

Hier muss man tatsächlich auch mal Eintritt bezahlen und zwar 2 Lei (40 Cent) pro Person.

Nach dem Besuch der Kathedrale haben wir unser heutiges Tagesziel angesteuert, die Transfăgărășan, die das Argeș-Tal in der Großen Walachei mit dem Olt-Tal in Siebenbürgen, verbindet, wobei sie das Făgăraș-Gebirge – eine Gebirgsgruppe in den Transsilvanischen Alpen – überquert.

Wie schon auf der Transalpina waren auch hier nahezu alle alten Häuser in den Dörfern verschwunden und wurden durch moderne Bauten, die entweder Pensionen oder Restaurants sind, ersetzt. Der Touri-Ausbau läuft offensichtlich. 
Trotzdem stehen an der Straße noch alle paar Meter Ständchen, an denen die Bauern ihre Produkte anbieten. Im Moment vor allem Birnen, Äpfel, Tomaten und Kartoffeln. Wir haben an einem Stand eine Tüte voll Birnen und Äpfeln für umgerechnet 2 Euro gekauft.

Dann kam endlich das Schild zu unserer Gebirgsstraße und sie war zum Glück noch geöffnet.

Es ging zunächst einige Kilometer durch etliche Tunnels und schönen Brücken nach oben bis zu einem Stausee.

Bereits an diesem See war absolut Jahrmarkt. Alles vollgeparkt und Hunderte von vor allem jüngeren Leuten, die das schöne Wetter für einen Ausflug genutzt haben.

Nach dem Stausee ist die Straße dann für die nächsten 20 km eher nervig. Man fährt immer irgendwie um den See rum, ist ständig bei ca. 900 Höhenmeter und hat trotzdem eine Kurve und eine Serpentine nach der anderen. Das ist nur dem Umstand geschuldet, dass die Straße immer dem Seeverlauf folgt und der ist halt ein bisschen eckig hier. 

Aber irgendwann geht es dann endlich bergauf in Richtung der Schneeberge.

Der Anblick war bei dem tiefblauen Himmel einfach fantastisch. Wir haben zigmal angehalten, um Fotos zu machen.

Immer wieder mal stehen Stände am Straßenrand, die leckere Sachen anbieten.

Je weiter man nach oben kam, desto spektakulärer wurde die Landschaft. Es hat durchaus was, wenn es ein paar Tage vorher Sauwetter hatte und dann die ganzen Berggipfel weiß sind.

Das Vollchaos war dann oben auf dem Gipfel, wo wir eigentlich übernachten wollten, 

Erst standen wir ca. 20 Minuten im Tunnel, weil nichts mehr vorwärts ging und als wir dann rauskamen war klar, dass wir hier definitiv nicht anhalten und nicht bleiben werden. Trotz großer Parkplätze links und rechts, die alle völlig überfüllt waren, war die Straße auf einen Kilometer Länge zugeparkt, dass nur noch eine Fahrbahnbreite Platz war. 

Da aber von beiden Seiten Fahrzeuge kamen, endete das unwillkürlich im Chaos.

Wir wären da wirklich gerne ausgestiegen, aber das war einfach nicht möglich und so sind wir einfach weiter wieder in Richtung Tal gefahren.

Und nun zahlte sich der Stau, den wir zuvor hatten aus, sonst hätten wir das wahrscheinlich nicht gesehen.

Als wir um eine Kurve kamen, schauten gerade 2 Bären zwischen den Betonbegrenzungen durch.

Natürlich sammelten sich sofort mehrere Autofahrer und irgendjemand warf dann auch ein paar Äpfel hin, was man ja nicht machen soll.

Das haben sich die beiden natürlich nicht entgehen lassen und haben die Äpfel geholt.

Ganz wichtig:

Damit ist eines der Reiseziele abgearbeitet.

C. wollte unbedingt einen Bären sehen und jetzt waren es gleich 2. Zum perfekten Wetter heute ein weiteres Highlight.

Nach der Bärenshow sind wir auf Empfehlung eines Kollegen hierher zur Albota Trout Farm gefahren. Es ist ein Touri-Zentrum mit großer Forellenzucht und riesiger Speisegastronomie. 

200 Meter abseits des Trubels gibt es hier einen Stellplatz beim Sportplatz ohne irgendwelche Campingangebote, den man kostenlos nutzen darf.

Vom Restaurant aus hat man noch einmal einen tollen Blick auf die Schneeberge, über die wir hierher gekommen sind.

Wir gehen hier jetzt dann essen und werden morgen berichten, ob sich der Abstecher gelohnt hat.