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Sonntag, 18. September 2022

Csopak - Kiskőrös

500 Meter von unserem Stellplatz entfernt haben wir gestern Abend noch eine geöffnete Kneipe gefunden, die ein offenes Feuer hatte und recht nett aussah. (Madárles Csopak) Es hat sich deshalb angeboten, auch mal ungarisch essen zu gehen. Wir haben zunächst einen halben Liter trockenen Rotwein bestellt und danach die umfangreiche Speisekarte studiert.

C. hat dann eine Hühnersuppe mit Nudeln geordert und ich habe - wie es sich hier gehört - Gulasch bestellt. Das Essen stand nach 2 Minuten auf dem Tisch. In der Hauptsaison geht da wohl der Punk ab und die Küche ist daher eher so was wie Fast Food-Kantinenessen und nicht so sehr einheimisch wie bei Muttern.

Trotzdem war es ganz gut. Nur mein Gulasch war nicht richtig heiß, nur lauwarm. Einfach halt alles vorgekocht und im Dampfgarer kurz erhitzt und da fehlte halt eine Minute. Die Suppe war dafür kochend heiß mit viel Material drin, da gab es nichts zu meckern.

Wir hätten dann auch noch ein Dessert genommen. Allerdings ließen sie uns da sitzen und es ließ sich 20 Minuten niemand mehr in der Kneipe blicken. Erst als wir aufgestanden und in Richtung Ausgang gegangen sind, war plötzlich wieder jemand da und wir haben die horrende Rechnung von 15 Euro bezahlt. Ich muss dazu sagen, dass wir nicht die einzigen Gäste waren aber im Service ist wohl zum Ende der Saison die Luft raus.

In der Nacht hat es dann bis gegen 03.00 Uhr immer wieder mal geregnet. Ich hatte gestern im  Wetterbericht geschaut und da hieß es, dass es ab 4 Uhr wolkenlos sei.


Und welche Überraschung heute Morgen!

Strahlend blauer Himmel bei 13 Grad. 

Es ist schon lustig, wenn man den ganzen Sommer über jammert, dass es doch mal regnen könnte und kaum regnet es mal 2 Tage am Stück nervt es schon wieder und man sehnt die Sonne herbei.

Auf jeden Fall genießt man es richtig, wenn man nach dem Regen am Vortag aus dem WoMo krabbelt und einen stahlblauen Himmel mit etlichen Vögeln sieht.
Ach ja, wir wurden in der Nacht nicht gestört, obwohl ja das Übernachten auf Parkplätzen hier verboten ist. Es hat sich niemand für uns interessiert und die Anwohner, die uns ja gesehen haben, juckte es auch nicht.

Wir sind gegen 9 Uhr losgefahren und haben die Route direkt am Plattensee entlang gewählt. 

Wenn es irgendwo möglich war, sind wir von der Hauptstraße weg an den See gefahren, was nicht einfach war, weil der Seezugang nahezu überall reglementiert bzw. privat ist.

An den öffentlichen Badeplätzen wird aber nirgends mehr Eintritt verlangt, so dass man diese nutzen kann.


Wie man auf diesem Bild sieht, hatte es einen kräftigen Wind. Es hatte zwar zwischenzeitlich 15 Grad. Durch den Wind fühlte sich das aber deutlich kühler an.


Nachdem wir den Plattensee verlassen haben, ging es über die 64, 61 und dann auf der 53 weiter in Richtung Osten. Man merkt sofort, dass man die touristische Region rund um den Plattensee verlassen hat. Die Dörfer werden ärmlicher und die Gegend ist durch riesige landwirtschaftliche Flächen geprägt.

Bei Dunaföldvár haben wir mal wieder die Donau überquert. 
Die Brücken über die Donau sind hier auch nicht mehr ganz so nobel wie noch in Österreich.

Was mich brennend interessiert hat ist der Dieselpreis hier. Die Tankstellen haben alle mehr oder weniger Einheitspreise um die 480 Ft., was ca, 1,20 Euro sind. Wäre ja recht günstig, wenn der Herr Präsident hier nicht die Ausländer diskriminieren würde, weil die nicht in den Genuss des Tankrabatts kommen. Ich habe das Internet vorwärts und rückwärts durchsucht um herauszubekommen, wie hoch dieser Tankrabatt eigentlich ist, bin allerdings nicht fündig geworden. Es hieß überall nur, dass Ausländer ca. 60 bis 70 % mehr bezahlen, was ja jeder Abzocke Tür und Tor öffnet. Heute wollte ich es wissen und habe an einer Tanke angehalten und gefragt, was ich bezahlen muss. Mir wurde ein Zettel in die Hand gedrückt mit folgendem Text: 20l = 41€

Na dann, vielen Dank. Sollen sie ihr Diesel behalten, wir tanken erst in Rumänien wieder.

In der Prärie hier haben wir mal einen kurzen Stopp an einem Café gemacht und einen Cappuccino getrunken. Der kostet hier gerade mal 1 Euro, wo wir in Österreich noch 4 Euro bezahlt haben.


Nach 2 Stunden Fahrt durch die Prärie haben wir mal das Wetter für Arad gegoogelt und da sieht es für morgen nicht gut aus. Es ist Dauerregen angesagt und dann soll es ab Dienstag ganz langsam aufwärts gehen. Das hat die Motivation, Arad heute noch zu erreichen, ziemlich gedämpft.

Wir haben deshalb entlang der Route geschaut, was es da so gibt und sind in Kiskőrös auf diesen Campingplatz mit Thermalbad gestoßen.


Da die Sonne immer noch schien fanden wir es besser, heute hier einen schönen Tag zu verbringen und den morgigen Regentag für die weitere Fahrt nach Arad zu nutzen.

Also haben wir hier kurzerhand eingecheckt und sind jetzt die letzte Stunde durch die verschiedenen warmen Becken gewandert. Das wärmste Becken hier hat allerdings nur 38,5 Grad, das dürfte gerne auch ein bisschen mehr sein.

Wieviel der Platz kostet, wissen wir noch nicht. Das erfahren wir morgen bei der Abfahrt. Laut Internet sind es inkl. Strom und der Nutzung des Thermalbads so um die 20 Euro.

Und dann das noch:
Wir haben den ganzen Tag keine deutschen WoMos mehr gesehen und kommen hier auf den Platz und da steht eines neben dem anderen. Alles Riesenteile, die meisten ganz neu, richtige Nobelschlitten. Leute waren da keine rum. Wir haben uns die Teile mal angeschaut und festgestellt, dass die alle einen Aufkleber mit Mirtours hatten. Das haben wir natürlich gleich gegoogelt und wurden auch fündig.

Die bieten geführte WoMo-Touren an. 
Die, die gerade hier stehen, haben die Tour von Budapest bis in die Türkei ans Schwarze Meer gebucht. 31 Tage, vorgebuchte Campingplätze, 11 mal Essen und einige Ausflüge. Das kostet dann 2090 € pro Person. Jetzt fragen wir uns, warum man als Paar 4180 € bezahlt, damit jemand 31 Campingplätze (à ca. 20 Euro), 11 mal Essen (à max. 15 Euro pP) und einige Ausflüge für maximal einige hundert Euro bucht, zumal man die Anfahrt bis Budapest und die Rückfahrt von der Türkei aus völlig alleine bewältigen muss. Das muss man nicht verstehen, aber wahrscheinlich fühlen sich die Teilnehmer sicherer, wenn sie sich bei Problemen an einen Reiseveranstalter wenden können.
(Ps. von C. : Nachdem ich M. vorgelesen habe, dass das Thermalwasser hier u. a. gegen Rheuma, chronische Leiden und Frauenleiden hilft, hat er gemeint, dass er mit 5 Schwestern, 3 Töchtern (mich hat er wohlweislich nicht erwähnt) auch chronische Frauenleiden habe und noch etwas sitzen bleibt) 


 

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