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Dienstag, 27. September 2022

Salzburg - Floreşti

Gestern Abend wurden wir noch von diesem Straßenhund heimgesucht, der uns wehleidig anschaute. 

Wir haben dann unsere übrigen Schinkennudeln, die schon in der Mülltüte waren, wieder rausgepult und ihm gegeben. Da war dann absolut nichts mehr übrig, der hat jedes kleines Futzelchen aufgeschleckt.

Dafür hatten wir dann eine Rund-um-die-Uhr-Bewachung, was allerdings auch etwas lästig sein kann. 

Der hat in der Nacht alle 1 bis 2 Stunden mal irgendwas kräftig verbellt, wobei wir jedes Mal senkrecht im Bett saßen, aber er hat unsere Eingangstreppe nicht aus den Augen gelassen.

Heute Morgen hatten wir eine dichte Nebelsuppe am See, weshalb wir uns nicht sonderlich beeilt haben, wegzukommen. Gegen 09.30 Uhr sah man dann, dass die Sonne sich langsam durch den Nebel kämpft, weshalb wir uns mal auf den Weg gemacht haben.
Der erste Ort war Slimnic....
...mit der Stolzenburg und wie man sieht, hatte sich hier der Nebel bereits gelichtet.

Jetzt sah das von unten so toll aus, dass wir im Ort geparkt haben und den Hügel raufmarschiert sind.
Das hätten wir uns allerdings schenken können, weil man von oben auch nicht mehr sieht und die Burg an sich gechlossen war. Man hätte da zwar jemanden anrufen können, der uns dann aufgeschlossen hätte, aber das wollten wir dann auch nicht.




Es ging dann weiter in Richtung Mediaș durch kleine Ortschaften....

...wobei in fast jedem Dorf irgendeine Kirchenburg oder Schlossruine stand.



Vor Mediaș sind wir die 4 km nach Villea Viilor abgebogen, weil es da eine weitere schöne Burg gibt.


Als wir da die Burg umkreist haben, kam am Nachbarhaus plötzlich ein Marder aus dem Dach und hat uns interessiert zugeschaut.

Die Burg selbst war wieder verschlossen und man hätte jemanden anrufen können aber.... (s.o.)

Gegen Mittag waren wir dann in Mediaș. Von hier gibt es jetzt ganz viele Bilder, was dem Umstand geschuldet ist, dass unsere halbe Nachbarschaft aus dieser Region stammt. Wundert euch also nicht, warum heute so viele Bilder im Blog sind. Ich kommentiere die auch nicht weiter, es ist einfach ein Stadtrundgang.








Die Schulen hier sind in einem ähnlichen Zustand wie bei uns.




















Ja, und hier wohnt man noch, auch wenn man es nicht glauben mag.
Der Kirchturm hier ist wirklich so krumm, das liegt ausnahmsweise nicht am Zielfehler von C. 
Der Turm wurde 1550 um 3 Stockwerke erhöht, was dem Fundament nicht gutgetan hat. Er weicht in der Spitze nun um 2,30m von der Senkrechten ab, steht aber immer noch. Ist halt der schiefe Turm von Mediaș. Witzigerweise sieht man das nicht von allen Seiten. Weiter oben haben wir mal ein Bild von der Vorderseite im Blog, da fiel das gar nicht auf.






Von Mediaș aus sind wir weiter in Richtung Sighișoara gefahren, haben allerdings noch einen Abstecher nach Dupuș gemacht. Das ist der Heimatort der Nachbarn und wenn wir schon mal in der Ecke sind, wollten wir das auch anschauen.
Auf dem Weg dahin kamen wir wieder mal durch eine Gypsy-Siedlung, wobei die meisten Paläste noch nicht fertiggestellt waren, da fehlen noch ein paar Euro bis zum Innenausbau.

Auf dem Weg nach Dupuș kamen wir noch an dieser Ortschaft vorbei, deren Namen ich nicht mehr weiß. Hier sind ganz viele Jugendliche mit der Restauration der Burg beschäftigt. Das ganze wird über das Erasmus-Projekt finanziert. Im Moment decken sie ein Nachbarhaus neu und heben die alten Ziegel, die noch brauchbar sind auf, um sie für die Sanierung des Daches an der Burg zu verwenden.

So, und nun sind wir in Dupuș am Ende der Welt.
Das ehemalige Elternhaus der Nachbarn, an dem noch ganz viele Kennzeichen aus unserer Region hängen.
Der Straßenausbau hat durchaus noch Potential aber wir sind hier halt auf dem Land.
Über einen Feldweg ging es dann weiter nach Biertan, einen kleinen Nachbarort. Die Kirchenburg hier gehört zum Unesco-Weltkulturerbe und die mussten wir natürlich besichtigen.

Der Eintrittspreis ist mit 15 Lei, ca. 3 Euro, moderat und wenn man den Zustand sieht, braucht es noch viele Eintritte, bis man das alles wieder instandgesetzt hat.
Auf dem Weg zur Burg kam uns eine kleine Schlange quer, die sich aber dann unter den Steinen versteckt hat.




Die Türe zur Sakristei hat was. Umlaufende Verriegelungen, ein mechanischer Leckerbissen.
Für den, der es für seine Haustüre nachbauen möchte, hier mal eine Detailaufnahme des Schlosses....
....und der Text dazu.


Die Idee hier fanden wir auch ganz schön. Ehepaare die zanken, wurden hier eingesperrt. Es gab nur eine Gabel, einen Löffel, einen Becher, ein Nest und das war nicht groß.
Rein optisch waren diese beiden noch nicht soweit, dass man sie schon rauslassen konnte. Die reden bis heute nicht miteinander.
Und in dem Bett kann man sich schwerlich aus dem Weg gehen.




In der Gegend hier ist noch unheimlich viel in deutscher Sprache beschriftet. Sie haben die Deutschen zwar verjagt, aber der Hass war wohl nicht so groß, alles Deutsche auszumerzen.

Nach der Mammutbesichtigungstour ging es weiter in Richtung Sighișoara. 
Ca. 15 km vorher sind wir nach rechts in Richtung Floreşti abgebogen, weil uns da ein richtig hübscher Campingplatz angezeigt wurde. Das ist hier schon verrückt. Man fährt kilometerlang durch landwirtschaftliches Gebiet, dann kommt ein völlig ärmliches Dorf und mittendrin steht dann ein Anwesen mit diesem Campingplatz. 
Klar, es stehen auch 2 große WoMos und 2 Mercedes im Hof, da fehlt es an nichts.

Der Platz ist mit 20 Euro auch kein Schnäppchen, aber für hiesige Verhältnisse auch ein 5*-Platz.

Und ab und zu gönnt man sich ja auch mal ein bisschen Luxus. Hier können wir mal wieder ausgiebig duschen. Im Auto geht das zwar auch, aber da ist man immer irgendwie im Wassersparmodus und das braucht man hier mit tollen Sanitäreinrichtungen nicht.

Und zum Schluss noch was zu den Temperaturen heute.

Trotz des Nebels hatte es schon am Morgen angenehme 13 Grad. Im Mediaș waren es dann 23 Grad und jetzt sitzen wir am Abend bei 19 Grad draußen. Besser geht es um diese Jahreszeit nicht. Hoffen wir, dass das noch eine Weile so bleibt.
 

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