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Freitag, 14. Oktober 2022

Bafa See - Şirince

Heute gab es Kültür Pür, aber dazu später mehr.

Erstmal noch was zu gestern Abend.
Wir sind im Restaurant an unserem Parkplatz essen gegangen und es war richtig lecker.
Heiße Sesambrötchen, Knoblauchquark, Hähnchenspieße und halt den obligatorischen Raki dazu.



Heute Morgen gab es dann einen traumhaften Sonnenaufgang, wobei es ja heißt: "Morgenrot - Schlechtwetterbot" und es war dann auch ziemlich bewölkt nach dem Sonnenaufgang.

Auf jeden Fall hatten wir heute die direkte Fahrt nach Ephesus auf dem Plan. Da war C. vor 28 Jahren schon einmal ohne mich, während sie mich mit den Kindern alleine in Dalyan zurückgelassen hatte. Ich höre mir deshlab seit 28 Jahren an, dass ich diese phantastische antike Stadt ja noch nicht gesehen habe und so kam der Plan zustande, da einfach noch einmal hinzugehen, wenn wir sowieso mehr oder weniger dran vorbeifahren.
Das hat dann so allerdings auch wieder nicht geklappt.
Auf der geplanten Route kamen wir an einem Hinweisschild mit "Dydima", 20 km, vorbei.
Irgendwie kam mir der Name bekannt vor und habe C. gefragt, ob sie das mal googeln kann. Heraus kam eine historische Stätte und ja klar, wir haben umgedreht und sind die 20km dahin gefahren.
Die Geschichte dazu könnt ihr selber lesen.
Wir haben uns in der Tempelanlage über eine Stunde umgeschaut. Der Eintrittspreis war mit 20 Lira - umgerechnet 1,10 Euro, sehr moderat.

Es ist einfach faszinierend, welche Muster die früher in die Steine gezaubert haben.
Bei mir würde vermutlich jedes Mal, kurz vor der Vollendendung, ein Stück abbrechen und ich könnte den Steinklotz wegschmeißen.








Nach der ausgiebigen Besichtigung von Dydima ging es zurück auf die ursprüngliche Route in Richtung Ephesus. Das Problem war nur: Da kam ein weiteres braunes Schild nach Miletus und da sind wir halt wieder abgebogen.


Noch mehr altes Gerümpel und zum Teil richtig gut erhalten.
Und direkt vor der historischen Stätte ein richtig stolzer Hahn der wusste, dass er gut aussieht.
Als wir da wieder losgefahren sind haben wir gesehen, dass es eine durchgehende Straße um eine Halbinsel gibt. Das waren zwar rund 30km Umweg aber es sah auf der Karte recht gut befahrbar aus und der wohlklingende Name "Dilek-Yarımadası-Büyük-Menderes-Deltası-Nationalpark" hörte sich auch nicht schlecht an.
Also sind wir da abgebogen und die Straße war dann auch richtig schön, zumindest am Anfang.
Nach etwas mehr als 10 km endete sie nämlich hier kurz hinter Doganbay, obwohl sie bei Google als durchgehende Straße verzeichnet ist. 
Somit ist klar: Auch Tante Google kann man nicht alles glauben.
Die Fahrt hat sich dennoch gelohnt.
Entlang der Route gibt es überall Flamingos...

...und Pelikane im Meer.
Wir haben da mehr als 2 Stunden verbracht und es war richtig faszinierend, den Viechern zuzuschauen.




Nachdem es also mit der durchgehenden Route über die Halbinsel nicht gekplappt hatte, sind wir zurück auf die Hauptstraße in Richtung Söke gefahren.

Hier gibt es überall riesige Baumwollfelder, die größtenteils abgeerntet sind und in der Fabriken entlang der Straße auf die Verarbeitung warten.
Witzig ist, dass die ganzen Straßenränder ebenfalls voll mit Baumwolle liegen, die von den Anhängern der Traktoren und Lastwagen geflogen ist. Das gäbe sicher auch noch einen Pullover.

Wir haben dann auch weiter nicht die direkte Route nach Ephesus genommen sondern sind an der Küste geblieben und durch Kuşadası gefahren.
Das ist ein furchtbarer Volltouriort mit riesigen Hotelburgen. Einfach nur hässlich. Wie man da freiwillig Urlaub machen kann ist mir ein Rätsel.
Ein weiteres Problem von Kuşadası ist, dass hier die großen Kreuzfahrtschiffe anlegen und wir haben im Vorbeifahren 2 im Hafen liegen sehen. Die sind uns danach noch in die Quere gekommen.

Wir hatten es schließlich um 15 Uhr geschafft, endlich in Ephesus zu sein und waren völlig überrascht, dass um diese Zeit da so viel los ist. 

Richtig viele große Reisebusse und Leute ohne Ende.
Für diese Anlage verlangen sie hier 200 Lira Eintritt, rund 11 Euro.

Zuerst sind wir zur ehemaligen Marienkapelle gelaufen. Da die etwas abseits liegt, war es da sehr ruhig.
Und wenn jetzt jemand fragt, warum es in der Türkei eine Marienkapelle gab, müsst ihr die Geschichte von Ephesus leider selber nachlesen. 
Es würde den Umfang dieses Blogs sprengen, wenn ich alle Herscher aufzählen müsste, die hier im 50-Jahre-Abstand das Sagen hatten.


Die weiteren Bilder zeigen einfach einen kurzen unvollständigen Überblick über die Anlage.

Auf jeden Fall ist uns beim Rundgang aufgefallen, dass hier unheimlich viele Leute spanisch sprechen.
Als gefühlt die 30. Gruppe an uns durchgelaufen ist wurde uns dann klar, dass hier wohl die 2000 Leute von einem der Kreuzfahrtsschiffe aus Kuşadası gerade durchgeschleust werden und es deshalb so voll ist.

















Beim großen Amphitheater durfte der Baukran natürlich nicht fehlen.
Es ist ja normal, dass immer irgendwas eingerüstet ist oder irgendwo ein Kran rumsteht aber das ist halt einfach so.

Als wir gegen 17 Uhr da rauskamen, haben wir in Park4Night einfach noch schnell einen Übernachtungsplatz in der Nähe gesucht und wurden im 11km-entfernten Şirince fündig. Hier stehen wir jetzt auf einem Parkplatz bei einem Restaurant, in dem wir vorhin gut gegessen haben. Wenn ich jetzt hier fertig bin mit dem Schreiben, muss ich erstmal schauen, wie wir morgen weiterfahren, weil wir jetzt irgendwie komplett weg von unseren geplanten Route sind.


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