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Dienstag, 4. Oktober 2022

Krymorie Beach - Şevketiye

Gestern Abend hat sich der schwarze Himmel nach und nach verzogen....
...und kurz vor dem Sonnenuntergang waren die Wolken dann weg.
Heute Morgen hatten wir dann wieder einen wunderschönen Sonnenaufgang.
Um kurz nach 7 Uhr kam der Feuerball über den Berg.
Nach dem Frühstück ging es dann weiter in Richtung türkische Grenze. Die Landschaft in Bulgarien war, so wie schon gestern, praktisch nicht vorhanden. Man fährt kilometerweit durch Laubwälder auf einer gut ausgebauten Straße mit wenig Verkehr. Dazwischen kommen einige sehr ärmliche Dörfer, in den es absolut nichts zu sehen gibt.

Um 09.45 Uhr waren wir dann an der Grenze und das war schon abenteuerlich.
Zuerst mussten wir mit dem Auto durch ein Desinfektionsbad fahren. Dafür mussten wir gleich mal 4 Euro berappen. Sie wollten eigentlich bulgarisches Geld, das hatten wir aber nicht, so dass wir mit Euro bezahlen mussten.
Dann folgten die Ausreiseformalitäten bei den Bulgaren, Passkontrolle usw.
Danach ging es auf die türkische Seite der Grenzstation. Blöd war, dass gerade eine Reisebus vor uns angekommen war und dementsprechend lang waren die Schlangen an den Schaltern.

Zuerst Passkontrolle mit Bild machen (schön in die Kamera lächeln). Danach Zollkontrolle am Schalter und dann weiter fahren bis zur Sichtkontrolle des Zolls. Natürlich wollten sie auch wieder ins WoMo reinschauen, haben ein paar Schränke geöffnet und gut war.
Dann konnte man wieder ein paar Meter fahren und kam an die nächste Kontrollstelle. Dort wurde nun ein Bild vom Auto im System hinterlegt und noch einmal kontrolliert, ob wir auch alle Stationen ordnungsgemäß durchlaufen haben. Das war es dann schon. Nach nicht einmal 45 Minuten waren wir da schon durch. Ist doch flott, oder?
Nach der Grenze kam dann auf türkischer Seite eine Riesenstraße, 4-spurig ausgebaut und absolut kein Verkehr.
Dadurch waren wir relativ flott im 45 km entfernten Kirklareli, der ersten größeren Stadt an der Strecke.
Hier sind wir ins Zentrum gefahren, weil wir ja dringend eine SIM-Karte fürs Telefon kaufen mussten, damit wir wieder mobile Daten haben.
Natürlich wurden wir gleich mal wieder beschissen. Ich habe mich im Internet informiert, dass es von Turkcell eine SIM-Karte, 30 Tage gültig mit 20 GB Daten für 149 Lira gibt. Deshalb sind wir in den ersten offiziellen Turkcell-Shop, den wir gefunden haben, gegangen. Die unfreundliche Dame hat auf die Frage nach dem Paket nur den Kopf geschüttelt und gesagt, dass sie dafür 500 Lira haben will, rund 27 Euro. Jetzt war guter Rat teuer. sie ließ sich nicht überzeugen und bevor wir jetzt da stundenlang rumirren, haben wir halt gesagt, wir nehmen eine Karte.
Der eigentliche Hammer kam aber erst noch. Irgendein Hiwi hat dann zuerst eine Karte und dann eine weitere aktiviert. Ich habe dem immer über die Schulter gelinst und gesehen, wie er nacheinander 2 Karten aktivierte. Beide natürlich auf meinen Namen mit meinem Ausweis. Auf die Frage, was er da treibt meinte er, er hätte versehentlich eine 2. Karte eingetragen. 
Letztendlich sind wir mit einer Karte für 500 Lira abgezogen und ich weiß genau, dass eine weitere Karte auf meinen Namen da registriert wurde und sie mich um 350 Lira beschissen haben. Das werde ich so aber nicht auf mir sitzen lassen. Wenn wir in Dalyan sind werde ich mit Hilfe unserer türkischen Freunde eine Beschwerde an Turkcell schreiben.
Nach diesem unerfreulichen Erstkontakt in der Türkei ging es weiter über Havsa nach Gelibolu.
Wir hätten eigentlich nicht gedacht, dass wir heute so weit kommen, da der Grenzübertritt und der SIM-Karten-Einkauf doch einiges an Zeit gekostet hat.
Es ging aber dann richtig flott voran, da die E87 nahezu durchgehend 4-spurig ausgebaut ist und man dadurch schon Kilometer fressen kann.

Bei Kocaçeşme kamen wir dann ans Meer, hatten aber noch ca. 50 km bis zum Fähranleger.
Kurz nach dieser Stelle haben wir getankt, weil wir noch mit rumänischem Diesel unterwegs waren und Bulgarien mit 1,65 € auch kein Schnäppchen-Sprit hatte.
Hier haben wir 1,29 € für den Liter bezahlt und haben gleich noch den AdBlue Tank wieder vollgemacht. Der trottelige Tankwart hat ungefähr 1 l Diesel verkleckert, obwohl ich ihm gesagt habe, dass unser Ogli nur langsam schlucken kann und ansonsten spuckt wie ein Säugling. Das hat er erst nach der 3. Dieseldusche geglaubt. 
Dann wollte er natürlich auch das Ad-Blue selbst füllen und hat nochmal kräftig daneben geleert. Das Zeug läuft bei uns dann neben dem Wassertank ins Auto und macht eine richtige Sauerei. Als ich ihm gesagt habe, er soll das wegputzen hat er mich allen ernstes gefragt, ob er jetzt Wasser da drüber leeren soll. Wie gesagt, der Tankstutzen ist in der Stauklappe und da wollte er Wasser reinkippen. Ich habe es dann geschafft, einen sauberen Lappen von ihm zu bekommen und habe das, was noch nicht am Wassertank seitlich runtergelaufen war, so gut es ging abgeputzt.
Jetzt waren wir schon so oft in der Türkei und haben uns immer gut behandelt gefühlt. Wenn wir heute das erste Mal in dieses Land gekommen wären, hätte ich nach den Erfahrungen beim SIM-Kartenkauf und dem Tanken vermutlich wieder umgedreht.

Um 15 Uhr hatten wir schließlich schon über 300 km hinter uns und wollten eigentlich beim Fähranleger in Gelibolu übernachten. Als wir da ankamen, winkten sie aber schon wie verrückt und schickten uns zum Ticketschalter. Kaum hatten wir das Ticket für 10 Euro gekauft (es wurde wieder keine Kreditkarte genommen), wurden wir zur Fähre gelotst, hatten den letzten freien Platz und das Ding fuhr los.

Wir haben uns gedacht, so schlecht ist das nicht, wenn wir die Überfahrt schon hinter uns haben, dann brauchen wir uns Morgen nicht darum zu kümmern. 
Bei herrlichen 22 Grad sind wir dann rüber nach Lapseki geschippert.
Zu den Fährverbindungen gibt es auch eine große Autobahnbrücke, die aber mautpflichtig ist und das Mautsystem in der Türkei ist echt blöd.
Man muss in der Post oder irgendwo einen komischen Klebestreifen mit einem Mindestguthaben kaufen. Den pappt man auf die Frontscheibe und der wird dann elektronisch gelesen und wenn keine Guthaben mehr vorhanden ist, muss man nachkaufen.
Wo soll ich hier jetzt bitteschön den doofen Streifen herbekommen.
Egal, wir haben die Überfahrt hinter uns und sind 19 km hinter dem Fähranleger hier in Şevketiye an den kleinen Fischerhafen gefahren und hier übernachten wir heute.
Das Dorf ist winzig und es gibt auch keine Bank. Eigentlich wollten wir mal ein bisschen Bargeld abheben, weil es hier mit der Akzeptanz der Kreditkarte nicht so wirklich toll ist.

Wir wären auch im kleinen Restaurant am Hafen essen gegangen. Leider ist es geschlossen.

C. ist gerade am Kochen und wird von mehreren Hunden und einer dürren Katze umlagert. Ich weiß nicht, ob ich da nachher noch was abbekomme oder mein Abendessen komplett verfüttert wird.


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